Transformiere dein Leben: Wie eine Meditationsroutine dir Klarheit bringt
Meine erste Meditationserfahrung hatte ich vor circa 20 Jahren. Tatsächlich bin ich damals über die Meditation zum Yoga gekommen. Als Teenie hatte ich mit schwerem Asthma zu kämpfen und habe instinktiv gemerkt, wie mich die Ausrichtung auf meine Atmung beruhigt und mir bei akuten Anfällen hilft. Bis heute ist die Atemmeditation mein Anker, wenn es im Außen mal wieder zu turbulent wird und ich weiß inzwischen, dass mein jüngeres Ich die perfekte Methode zur Entspannung gewählt hat.
Mittlerweile ist Meditation in der breiten Bevölkerung angekommen und wird immer populärer. Kurse, Apps, Bücher – die Angebotspalette ist grenzenlos, aber wie so oft stelle ich auch hier fest: je vielfältiger die Möglichkeiten, desto größer die Verwirrung. In diesem Artikel möchte ich dir aufzeigen, wie du einfach und mit wenig Aufwand eine regelmäßige Meditationspraxis in den Alltag integrieren kannst und wie dein:e Yogalehrer:in dir dabei helfen kann.
Als Unterstützung habe ich mir diesmal meinen Yogalehrer Andreas Buhr an die Seite geholt. Er war so nett mir ein paar der häufigsten Fragen, die aufkommen, wenn es um das Thema Meditation geht, aus seiner Sicht zu beantworten. Andreas hat mir auch auf meinem eigenen Weg schon oft wertvollen Input gegeben, um auftretende Hürden zu überwinden.
Wie fange ich an?
Da unsere Welt immer komplexer und schneller wird, sehnen sich viele nach einem Ort der Stille und des Rückzugs. Wir bewegen uns zu wenig und denken zu viel. Immer mehr Menschen ahnen intuitiv, dass Meditation ihnen helfen könnte achtsamer, entspannter und gleichmütiger durch das Leben zu gehen. Doch auch unter meinen Schüler:innen beobachte ich oft: das Anfangen stellt meist schon ein großes, scheinbar unüberwindbares Hindernis dar. Die gute Nachricht: der Zeitaufwand ist relativ gering. Und falls du denkst, du hast auch diese Zeit nicht, dann checke doch einfach mal den Nutzungsbericht deines Smartphones…
Für eine Meditation reichen schon 7 Minuten
Aber wo und wie soll man Zeit dafür finden? Vor allem für Menschen mit einem trubeligen Alltag ist regelmäßiges Meditieren erstmal nicht vorstellbar. Und überhaupt: einfach sitzen und nichts denken, das ist doch nichts für mich
, höre ich oft. Und damit sind wir schon beim ersten Mythos: meditieren bedeutet nicht, nichts zu denken.
Um Meditationen in den Alltag zu integrieren, musst du das vor allem wirklich wollen und dann zu deiner Priorität machen. Es ist vielleicht auch sinnvoll, dir in dieser Zeit nicht noch mehr vorzunehmen. Ein Vorsatz könnte sein: In den nächsten 4 Wochen hat meine Meditationspraxis Priorität
. Schreibe dir diesen Satz auf einen Post-It und hänge ihn gut sichtbar auf.
Andreas rät außerdem: „Um schon im Vorfeld ein „falsches“ Üben und den damit verbundenen Frust zu vermeiden, würde ich vorab mit deiner:deinem Lehrer:in abstimmen, welche Meditationsmethode die geeignetste ist. Zu Beginn der Praxis empfehle ich dich 3 – 4 Mal in der Woche zur Meditation mit dir selbst zu verabreden und die Termine in deinem Kalender mit einzuplanen. Es reicht mit 7 – 10 Minuten Meditationszeit zu beginnen.“
Mit dem:der richtigen Lehrer:in kannst du begleitet in die Welt der Meditation eintauchen. Das ist auch sinnvoll um jemanden an deiner Seite zu haben, der:die dich motiviert dranzubleiben.
Meditation ohne Stress
Verbanne Ablenkungen. Vielleicht kannst du dir einen festen Ort zum Meditieren einrichten. Wie wäre es mit einer ruhigen, nicht allzu hellen Ecke in deinem Zuhause, an dem du dir eine gemütlichen Platz einrichtest, den du nicht wegräumen musst? Der immer dort auf dich wartet?
Und am Wichtigsten: bleib dran. Es braucht bekanntermaßen 21 Tage bis sich eine neue Gewohnheit etabliert hat und 66 Tage, bis sie dauerhaft in den Alltag integriert ist. Vielleicht nimmst du dir auch vor, in den ersten Wochen mit jemandem gemeinsam zu meditieren, um euch gegenseitig zu motivieren.
Andreas ergänzt: „Am Anfang würde ich eine sogenannte fokusorientierte Meditation empfehlen, also die Konzentration auf ein Meditationsobjekt. Das kann zum Beispiel der Atem oder ein Mantra sein. Wichtig ist, dies mit einer:einem erfahrenen Meditationslehrer:in zu besprechen, damit die Methode zu der jeweiligen Person passt.
Wichtig ist auch, dir darüber bewusst zu sein, dass es nicht darum geht nicht zu denken, denn wir sind ja keine Steine, sondern Menschen. Es geht darum, dem was in uns ist zu begegnen, ohne direkt in gewohnter Weise darauf reagieren zu müssen. Deshalb ist der Meditationsfokus so wesentlich. Er ist wie ein gewähltes Objekt auf das man sich konzentriert währenddessen alles andere weiter abläuft. Es gibt berühmte Bilder dazu. Zum Beispiel als würde man die vorbeiziehenden Wolken am Himmel beobachten.“
Meditation ist nicht immer schön
Wie bei so vielen Dingen auf dem Yoga-Weg, kann es auch im Laufe deiner Meditationspraxis zu einem Tief kommen. Es können Emotionen aufkommen, Erinnerungen, oder ähnliche Dinge, die du gerne besprechen würdest. Meditation ist nicht immer einfach und angenehm. Meditation zeigt manchmal sehr deutlich auf, was uns gerade bewegt. Hier ist der beste Weg, dich direkt an deine:n Lehrer:in zu wenden.
Das sieht auch Andreas so: „Ein:e erfahren:e Lehrer:in kennt die Hürden, Gefahren und Fallstricke auf dem Weg, kennt verschiedene Meditationsmethoden. In der Meditation wenden wir uns einem unserer kostbarsten menschlichen Instrumente zu: unserem Bewusstsein und unserem Geist. Diesem in rechter Art und Weise zu begegnen ist sehr wesentlich. damit wir keinen Schaden erzeugen. Wir fangen ja bei körperlichen Schmerzen auch nicht damit an uns selbst zu operieren, sondern gehen zu einem erfahrenen Arzt!
Meditation ist keine Flucht – leider wird sie oft als solche missverstanden – sondern ist die klare und wache Begegnung mit dem So-Sein des Lebens. Diese Konfrontation ist oft nicht einfach und eine:n Lehrer:in kann mit uns gemeinsam den Prozess auf uns selbst fein abstimmen, so dass wir psychisch keinen Schaden erleiden.“
Deswegen ist Meditation auch nicht mit Traumreisen oder ähnlichem zu verwechseln. „In der Meditation geht es um ein Höchstmaß an Konzentration auf sich und den gegenwärtigen Augenblick. Alles was davon ablenkt oder überdecken will, ist keine Meditation. Alle Anleitungen die uns etwas „Schönes“ oder anderes suggerieren wollen, Anleitungen die mit Affirmationen arbeiten oder unsere Aufmerksamkeit an andere Orte leiten wollen, sind im klassischen Sinne keine Meditation.“
Benefits einer regelmäßigen Meditationspraxis
Ein Leben mit einer regelmäßigen Meditationspraxis bringt dir nicht nur eine bessere Aufmerksamkeit, größere Stressresistenz und gestärkte Intuition. Du wirst auch feststellen, was für ein Geschenk diese Momente der Stille sind, die du nur mit dir verbringst.
„Meditatio“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „zur Mitte ausrichten“. Es geht darum zu beobachten und wahrzunehmen was ist, ohne diese Einsichten zu zerdenken oder zu versuchen sie in Worte zu fassen. Viele Meditationserfahrungen können nicht in Sprache ausgedrückt werden, sie liegen auf einer anderen Bewusstseinsebene, weshalb Meditation auch nicht mit Nachdenken gleichzusetzen ist.
Auch deine Yogapraxis wird sich grundlegend ändern. Die Fähigkeit sich zu fokussieren eröffnet dir ganz neue Erfahrungsräume.
Es ist nachgewiesen, dass Meditation den Blutdruck senkt, Stress lindert und Schmerzen reduziert. Gerade die Achtsamkeitsmeditation ist geeignet um chronische Rückenschmerzen und Depressionen zu lindern und schneidet bei leichten bis mittelschweren Depressionen sogar genauso gut ab wie antidepressive Medikamente. Positive Wirkungen wurden auch auf die Bereiche im Gehirn festgestellt, die für Lernen, Emotionen und perspektivisches Denken zuständig sind.
Andreas fasst zusammen: „Damit sich die Wirkung der Meditation entfalten kann, ist es hilfreich mindestens etwa 3-5 Mal in der Woche für sich selbst zu üben. Das kann zu Beginn mit kürzeren Intervallen von 7-10 Minuten beginnen und sich dann – immer in Absprache mit einer:einem erfahrenen Meditationslehrer:in – entsprechend verlängern. Eine der größten Wirkungen der Meditation ist, dass man ein „Nicht-Eingreifendes-Gewahrsein“ erlernt.
In unserem alltäglichen Leben ist es normal, dass wir bestimmte Gedanken und Erfahrungen bevorzugen und andere nicht haben wollen. Dadurch ist unser Bewusstseinsradius sehr eng und verläuft in sich wiederholenden Kreisen aus denen wir selten aussteigen. Des Weiteren läuft in unserem alltäglichen Leben über 90 % unseres Verhaltens unbewusst ab. Die Meditation kann uns darin unterstützen allem was in uns ist zu begegnen. Dabei können uns dann unser Bewerten und Präferenzen auffallen denen wir ebenso in beobachtender Weise begegnen.
In der Meditation geht es nicht darum irgendetwas zu erreichen, sondern dem was ist zu begegnen ohne in den altbekannten Mustern und Gewohnheiten darauf zu reagieren. Diese Fähigkeit den Dingen erst einmal in beobachtender Weise zu begegnen, kann den engen Tunnel der Gewohnheiten in uns entspannen und uns damit sehr unterstützen dem Leben in seinen unkontrollierbaren Wechselfällen und uns selbst offener zu begegnen.“
Wenn du dranbleibst, hast du am Ende also ein wertvolles Tool etabliert, dass du so schnell nicht mehr missen wollen wirst.
„Du möchtest eine eigene Meditationsroutine etablieren, um mehr innere Ruhe und Klarheit zu finden? Ich stehe dir gerne zur Seite und helfe dir dabei, deine Ziele zu erreichen! Buche noch heute eine Sitzung mit mir und wir werden gemeinsam eine auf dich abgestimmte Meditationspraxis entwickeln. Lass uns zusammen auf dem Weg zu einem ausgeglicheneren und erfüllteren Leben gehen. Kontaktiere mich jetzt hier und vereinbare einen Termin!“
PS.: Für Menschen mit akut psychischen Erkrankungen, psychisch instabile Menschen, Menschen mit Psychose, Schizophrenie etc. ist Meditation nicht geeignet.